Warum YOUTUBE anrief und eine KEYNOTE wollte (Die Story und Hintergründe)

 

Mein YouTube-Ads Case für die Post: Ein Best-Case zum Nachmachen

 

Wie YouTube-Ads funktionieren, oder wirkungsvoll konzipiert werden, sollten heute eigentlich alle gecheckt haben. Deshalb zeig ich dir heute unseren ersten YouTube-AD aus dem Jahr 2013, der immer noch Topaktuell die Do’s und eben Dont’s von YouTube-ADs illustriert. Denn der Mecchano hat sich kaum geändert. 

 

Folgende 3 Dinge nimmst du aus diesem Blog ansatzweise mit: 

1.     Du weisst wie du einen wirkungsvollen YouTube-AD erstellst
2.     Du weisst worauf du achten musst.
3.     Kannst deinen nächsten in seiner Wirkung verbessern

Solltest du noch jemanden kennen, der sich für wirkungsvolles Storytelling interessiert, dann verpass nicht ihm von dieser Episode zu berichten. 
Also, los geht’s

Im Jahr 2013, also vor nun 7 Jahren kam die Schweizerische Post auf mich zu, mit der Bitte für sie einen Youtube-AD zu erstellen. Es war Mitte März und der Frühling erwachte gerade. Sie sind auf uns gekommen, da sie gehört haben, dass wir clevere Lösungen für fast jedes Anliegen im Storytelling finden würden. Und da noch kaum einer in der Schweiz je wirkungsvolle YouTube-Ads gemacht hat, betrauten sie uns mit der Aufgabe. Es stand nämlich die WM vor der Tür und dafür gab es in den Poststellen sogenannte Fanbands. Also so «Bändeli» mit der Flagge aller Nationalitäten darauf. Diese konnte man kaufen um sprichwörtlich Flagge zu zeigen und bekam dazu noch so eine Art Panini Bildchen. Diesen Verkauf anzukurbeln, das war meine Aufgabe. Zudem konnte man sich auch noch ein Album dazu kaufen, um die Bilder einzukleben. Wie es eben auch bei Panini gang und gäbe ist. Zudem hätten sie die Fussballlegende Hans Peter Latour als Testimonial. Ich solle mir doch etwas überlegen, meinten sie. 

In mir begann es zu rattern. 

Als Erstes nahm ich mir den Mecchano unter die Lupe. (Ich weiss, ich liebe dieses Wort und benutze es oft und gerne). Also ich studierte die Funktionsweise. Schnell war klar, dass man unmittelbar, also in der ersten Sekunde die Aufmerksamkeit bekommen muss. Aber das, weiss ja mittlerweile jeder und ist auch naheliegend. Dann tat ich was ich immer mache: Ich versetzte mich in die Lage des Empfängers. Was wo ist er und was macht er gerade und unter welchem Umstand bekommt er meinen Content zu sehen? Hmmmm.. Bei der womöglich gewählten Tag-Strategie des Ads von der Post ist es sehr wahrscheinlich, dass gerade nach einem Fussball Hashtag oder ein Ereignis gegoogelt wurde. Dies würde bedeuten, dass der Zuschauer wohl nicht mit meiner Ad rechnet. Somit stören wir ihn anyway. Also warum nicht gleich «In Your Face». Und wenn «In Your Face», dann richtig, so kennen mich meine Freude. So kam ich darauf, dass Hans Peter Latour, übrigens ein echt toller Typ, einen Fussball in die Scheibe des Youtube-Screens zu schiessen, also quasi von innen, sodass die Scheibe birst. 

Das Setting, danach frage ich mich immer ganz früh im Prozess, war klar. Ein Stadion musste her, denn Hans Peter Latour musste vor Green Screen gefilmt werden. Da ein Stadion immer Zuschauer hat kam ich auf die Idee, dass die Post im Intranet doch eine Ausschreibung machen sollte, wo sich Mitarbeiter anmelden und als Fussball-Fan verkleidet zum Dreh neben der Empfangshalle des Hauptsitzes beim Dreh erscheinen sollen. 

Die Post fand die Idee, sowie die Interaktivität mit den Mitarbeitern, grossartig. 

Also kam als Nächstes der Text. Da die Ad nach 3 Sekunden wieder geskippt werden konnte, musste HP logischerweise, das wichtigste gleich zu Beginn sagen, sodass jeder der skippt die Hauptbotschaft dennoch mitbekommt. Also texte ich «He uf de Post gits wieder die coole Fanbands». Was ich dir vorenthalten habe ist, dass die Fanbands bei der vorigen WM bereits ein riesen Renner waren. Darum das Wort «wieder». 

Danach hängte ich Sätzchen für Sätzchen hintendran, immer in seiner der Wichtigkeit absteigend, da die Absprungsrate mit jeder Sekunde steigt. Zu guter Letzt unsere Fussballlegende um die Klammer zu schliessen und um die Sache abzurunden und zäck, stand die Story. 

Produziert wurde die ganze Nummer im Cinema 4D in Zürich bei uns im Office und dauerte etwa 4 Wochen. 

Was mich besonders freute ist, dass kurz darauf Google oder genauer gesagt YouTube anrief, ob ich ihnen den Case, die Herangehensweise und den Mecchano erklären würde, denn genau solche Umsetzungen würden sie gerne beraten wollen. Gesagt getan, und ich sass 2013 bei Google und erklärte ihnen ihr Format und dessen Einsatz. Irgendwie verstand ich die Welt nicht mehr und find’s auch rückblickend betrachtet immer noch skurril.

 

Das Making-of davon:

Und wenn ich dich in deinem Storytelling oder mit YouTube helfen kann, bin ich jederzeit für dich da.

Liebe Grüsse, Timo